Holz schleifen: So wird's gemacht

Holz schleifen

Wissen über Holz schleifen:

Das Schleifen von Holz ist ein wichtiger Arbeitsschritt bei der Holzverarbeitung. Holzoberflächen werden vor dem Lackieren, dem Beizen oder der Behandlung mit Öl und Wachs geschliffen, um eine gleichmäßige Oberflächengüte herzustellen. Abhängig von der Holzart und der Größe der zu bearbeitenden Flächen kann das Holz Schleifen manuell oder mithilfe von Maschinen erfolgen.

In diesem Ratgeber finden Sie 7 wichtige Fragen mit Antworten zum Thema Holz schleifen. Jede Antwort liefert Ihnen wichtige und interessante Informationen zu Schleifmitteln und Schleifmaschinen für die Holzbearbeitung sowie Tipps für das perfekte Schleifen von Holz.

 

Inhaltsverzeichniss von Holz schleifen:

Warum sollte man Holz schleifen?

Holz ist ein vielseitig einsetzbarer und nachhaltiger Baustoff. Holz wird für tragende Konstruktionen in Hauswänden oder Dachstühlen eingesetzt. Ein weiterer Einsatzbereich sind der Innenausbau und Tischlerarbeiten im Allgemeinen. Je nachdem, wo das bearbeitete Holz am Ende eingesetzt wird, sollte es vor dem Einbau oder der Weiterverarbeitung geschliffen werden.

Insbesondere, wenn das Holz Witterungseinflüssen ausgesetzt ist, sollte es abgeschliffen und die Oberflächen entsprechend behandelt werden. Der Vorteil, den sie mit dem Schleifen von Holz erreichen, ist, dass sich die Poren des Materials öffnen. Die aufgetragene Beschichtung kann dann tief in das Holz eindringen. Lacke, Versiegelungen oder Öle können das Holz optimal schützen. Ein weiterer Vorteil ist, dass durch das Abschleifen des Holzes eine ebenmäßige Oberfläche hergestellt wird.

Tipp: Holz sollte immer geschliffen werden. Unabhängig davon ob es lackiert, lasiert, gewachst, geölt oder nicht weiter behandelt wird.

 

Welche Schleifmaschinen eignen sich für das Holz Schleifen?


Manche Schleifarbeiten werden am besten manuell ausgeführt, beispielsweise das Schleifen von Geländerstäben eines Holztreppengeländers. Schleifmaschinen eignen sich für die Bearbeitung von größeren Flächen wie Türblättern oder Zargen. In diesen Fällen führt der Einsatz einer geeigneten Schleifmaschine schneller zu besseren Ergebnissen. Es gibt verschiedene Schleifmaschinen für das Holz schleifen.

Schwingschleifer

Sogenannte Schwingschleifer finden sich in praktisch jeder Hobbywerkstatt. Sie eignen sich zum Schleifen von Holz, Kunststoff oder Metall. Die stabile, ebene Platte mit dem Schleifpapier dieser Schleifer wird von einem Elektromotor in sehr schnelle Schwingungen versetzt. Eine Sonderform des Schwingschleifers sind die sogenannten Deltaschleifer. Diese Schleifmaschinen haben eine dreieckige Schleifplatte, mit der bis in Ecken geschliffen werden kann.

Exzenterschleifer

Bei einem Exzenterschleifer wird die schwingende Bewegung der Schleifscheiben mit der Rotation um eine exzentrische Achse ergänzt. Dadurch werden mit einem Exzenterschleifer je nach Druck und verwendetem Schleifpapier hohe Antragleistungen erreicht.

Winkelschleifer

Bei einem Winkelschleifer rotiert die kreisrunde Schleifplatte. Die Maschinen erreichen sehr hohe Drehzahlen und eine sehr hohe Abtragleistung. Für Holz sind diese Schleifmaschinen nur bedingt geeignet.

Bandschleifer

Bandschleifer sind mit einem endlosen Schleifband anstelle eines Schleifpapiers ausgestattet. Diese Schleifmaschinen sind in unterschiedlichen Ausführungen erhältlich. Sie sind ideal für die Bearbeitung quer, aber auch längs zur Faserrichtung.

Weitere Bauformen der Holzschleifmaschinen sind sogenannte Varioschleifer, bei denen das Schleifband über eine leicht keilförmige Schleifplatte geführt wird. Weitere Spezialmaschinen zum Holz schleifen sind Parkettschleifmaschinen zum Abschleifen von Holzböden.

Hier finden Sie passende Maschinen zum Holz schleifen:
 

1 bis 4 (von insgesamt 4)

Hier kommen Sie zu unseren Schleifmaschinen für Holz: Schleifmaschinen Holz

Welches Schleifpapier eignet sich für welche Aufgabe?


Damit das Schleifergebnis am Ende den eigenen Vorstellungen entspricht und die eigenen Ansprüche erfüllt, sollte das Schleifpapier und das Schleifmittel mit Bedacht und sorgfältig ausgewählt werden.

Die Wahl des Schleifpapiers richtet sich zunächst einmal nach der Größe der zu schleifenden Fläche. Ein weiteres wichtiges Kriterium ist die Form des zu schleifenden Werkstückes. Schleifpapiere für Holz sind aus unterschiedlichen Materialien und mit unterschiedlichen Körnungen erhältlich. Je nach Hersteller und Art des Schleifmittels wird als Träger für das eigentliche Schleifmittel Papier oder ein reißfestes Gewebe verwendet. Die Schleifmittel werden auf diese Trägermaterialien geklebt, das heißt mit einem Bindemittel sicher fixiert. Dabei sollte beachtet werden:

Schleifpapiere mit einem Trägermaterial aus reißfesten Papier eignet sich wegen der nicht allzu hohen Belastbarkeit fast nur für das Schleifen von Hand. Hat das Schleifpapier ein Trägermaterial aus einem reißfesten Gewebe, ereignet es sich sehr gut für das Arbeiten mit einer Schleifmaschine.

Für das Schleifen von Rundungen oder Profilen empfiehlt es sich, einen sogenannten Schleifschwamm oder ein Schleifvlies zu verwenden. Beide Schleifmittel sind ebenfalls mit unterschiedlichen Körnungen erhältlich.

Tipp: Vor dem Schleifen sollten Sie prüfen - beispielsweise bei Türen - ob das Werkstück aus Massivholz gefertigt wurde. Bei furnierten Werkstücken wird die Furnierschicht eventuell sehr schnell ganz abgetragen und das Werkstück irreparabel beschädigt.

 

Was bedeutet Streuung bei Schleifmitteln für Holz?


Bei der Auswahl eines geeigneten Schleifmittels für das Holz schleifen ist nicht nur die Körnung wichtig. Auch ein weiterer Faktor, die sogenannte Streuung, muss beachtet werden. Die Streuung gibt an, wie die Schleifkörner auf dem Trägerpapier oder dem Trägergewebe verteilt sind. Unterschieden werden:

geschlossene Streuung
halboffene Streuung
offene Streuung


Geschlossene Streuung

Bei der geschlossenen Streuung liegen die einzelnen Körner des Schleifmittels dicht an dicht. Schleifpapier mit einer geschlossenen Streuung eignet sich sehr gut zum Schleifen von harten Hölzern. Für weiches Holz ist es weniger geeignet, da es sich wegen der sehr kleinen Zwischenräume schnell mit Schleifstaub zusetzt.

Halboffene Streuung

Bei einem Schleifpapier mit einer halboffenen Streuung sind etwa 75 % des Trägermaterials mit Schleifkörnern bedeckt. Durch die größeren Zwischenräume ist ein Schleifpapier mit halboffener Streuung ideal für weichere Nadelhölzer wie Tanne oder Fichte.

Offene Streuung

Bei Schleifmitteln mit einer sogenannten offenen Streuung ist der von Schleifmitteln bedeckte Bereich des Trägermaterials noch kleiner. Bei dieser Streuung bedecken die Schleifkörner nur noch rund 60 % des Trägermaterials. Dieses Schleifpapier ist sehr gut für weiche und vor allem auch harzreiche Nadelhölzer geeignet.

 

Wie schleift man Holz richtig für ein perfekte Ergebnis?


Ziel des Holzschleifen ist es, eine möglichst glatte und feine Oberfläche zu erzielen. Je glatter die Oberfläche ist, umso ansehnlicher ist das Möbelstück oder die Tür nach dem Lackieren. Um die Holzoberfläche optimal für eine nachfolgende Lackierung oder das Ölen vorzubereiten, sind drei Schleifdurchgänge erforderlich:

Grobschliff
Mittelschliff
Feinschliff


Der erste Schleifdurchgang, der sogenannte Grobschliff, erfolgt immer längs der Maserung des Holzes. Dieser Schleifdurchgang dient dazu, grobe Unebenheiten oder auch Kratzer aus dem Holz zu entfernen. Hierzu wird beispielsweise ein Schleifpapier mit einer Körnung von 60 oder 80 verwendet.

Bevor mit dem zweiten Schleifdurchgang, dem Mittelschliff, begonnen wird, sollte das Holz leicht angefeuchtet werden. Dies geht am besten mit einem leicht feuchten Tuch oder Schwamm. Das Anfeuchten sorgt dafür, dass sich die Holzfasern aufrichten und einfach abgeschliffen werden können. Bevor das Holz wieder geschliffen wird, sollte es vollkommen trocknen. Der Mittelschliff
erfolgt immer quer zur Maserung des Holzes. Die Körnung des Schleifpapiers sollte etwa 80 oder 120 sein.

Nach dem Mittelschliff wird das Holz vor dem abschließenden Feinschliff erneut angefeuchtet. Der Feinschliff erfolgt wieder und ausnahmslos entlang der Holzmaserung. Das Schleifpapier sollte für diesen Schleifvorgang eine Körnung von 180 bis 240 haben.

Tipp: Die angegebenen Körnungen des Schleifpapiers sind Richtwerte. Die Körnung richtet sich grundsätzlich nach der Holzart und dem gewünschten Endergebnis. Erfahrene Handwerker empfehlen, die Körnung des Schleifmittels nach jedem Schleifdurchgang zu verdoppeln. Also zum Beispiel Körnungen von 80 / 160 / 320 zu verwenden.

 

Muss man Holz vor dem Neulackieren schleifen?


Theoretisch ist es möglich, bereits lackiertes Holz ohne vorheriges Schleifen neu zu lackieren; empfehlenswert ist es jedoch nicht. In aller Regel hält die alte Beschichtung oder Lackierung nicht auf der gesamten Fläche. Dadurch kann es nach dem Neulackieren zu Abplatzungen der gesamten Farbe kommen. Daher ist es empfehlenswert, alten Lack bzw. die gesamte Fläche vor dem Neulackieren abzuschleifen. Dadurch wird eine bessere Haftung der neuen Beschichtung erzielt und Unebenheiten werden egalisiert, sodass das Ergebnis einwandfrei wird.

Tipp: Auch geöltes oder gewachstes Holz sollte vor dem Auftragen einer neuen Beschichtung sorgfältig geschliffen werden. So wird die Oberfläche gesäubert und die Poren des Holzes werden geöffnet. Die neue Beschichtung kann tief ins Holz eindringen kann.

 

Welche Sicherheitsvorkehrungen sollten beim Holz schleifen beachtet werden?


Da beim Holz Schleifen nur wenig Material abgetragen wird und die Werkzeuge keine groben und scharfen Kanten wie beispielsweise ein Kreissägeblatt haben, wird die Sicherheit beim Holz Schleifen oft vernachlässigt. Zur eigenen Sicherheit sollte jedoch darauf geachtet werden, dass die Werkstücke gegen Verrutschen oder Umfallen gesichert sind. Wie bei allen anderen handwerklichen Tätigkeiten sollten Sicherheitsschuhe und eng anliegende Kleidung getragen werden. Nicht zuletzt sind ein Gehörschutz sowie eine Schutzbrille und wegen des feinen Schleifstaubs ein Atemschutz empfehlenswert.

Das Ergebnis beim Schleifen von Holz hängt von der Wahl des geeigneten Schleifmittels und von der Wahl der richtigen Schleifmaschine ab. Die Bernardo Kantenschleifmaschine HV 70 - 230 V ist die optimale Maschine zu Schleifen langer Kanten. Für das präzise Schleifen unterschiedlicher Winkel an schmalen Werkstücken ist die Bernardo Tellerschleifmaschine TS 250 eine gute Wahl. Beide Maschinen sind robust und arbeiten präzise.


 

    Fragen an den Experten:
 

     Kevin Weidlich
Experte

✆ +49 8171 48170 06
✉ service@bhm-maschinen.de


BHM-Maschinen Kontakt

Kontakt BHM-Maschinen-bernardo maschine
× BHM-Maschinen

4.9 Sterne bei 72 Bewertungen